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Was über das berühmte Treffen und Zusammenleben Richard Wagners am Vierwaldstättersee – mit Cosima, Mathilde Wesendonck und dem Umfeld – bekannt ist:

🏞️ Wohnsitz in Tribschen am Vierwaldstättersee

  • Wagner zog am 15. April 1866 ins Landhaus Trib­schen auf einer Halbinsel bei Luzern (Nähe St. Niklausen), gemietet und bezahlt mit Hilfe von König Ludwig II. Alamy+15RWV Bamberg+15Limmattaler Zeitung+15.

  • Er wohnte dort bis April 1872 – mit seiner Patchworkfamilie inklusive Cosima und Kindern

❤️ Cosima von Bülow (später Wagner)

  • Cosima, Tochter Franz Liszts, war seit 1865 in einer heimlichen Beziehung mit dem älteren Wagner. Sie lebte zunächst mit Ehefrau Bülow (Hans v. Bülow), nahm 1866 die Reise nach Luzern auf sich und zog schließlich mit Wagner nach Tribschen julymorn.com+14Wikipedia+14Musenblätter+14.

  • In Tribschen wurde Tochter Eva 1867 geboren, wenig später Siegfried (1869). Die Scheidung von Bülow folgte 1870, die Heirat mit Wagner am 25. August 1870 in Luzern Wikipedia.

  • Cosima führte ein umfassendes Tagebuch ab 1869, das intime Einblicke in das Familienleben, Wagners Arbeitsprozess (Siegfried, Götterdämmerung, Parsifal) und ihr Wirken später in Bayreuth gibt Core+14Wikipedia+14Richard Wagner Verband Wien+14.

💔 Mathilde Wesendonck – die Muse

  • Mathilde von Wesendonck (1828–1902), in Zürich ansässig, unterstützte Wagner finanziell mit ihrem Mann Otto. Sie wohnte mit Wagner in seinem „Asyl“ auf ihrem Grundstück, begannen ab Mitte der 1850er Jahre eine emotionale, künstlerische Nähe Wesendonck+11Wikipedia+11Limmattaler Zeitung+11.

  • Wagner komponierte die „Wesendonck‑Lieder“ (1857/58) auf ihre Gedichte – die Affäre gilt als Auslöser für die Oper Tristan und Isolde julymorn.com.

  • Das Verhältnis endete im Sommer 1858 dramatisch, als Minna Planer einen kompromittierenden Brief entdeckte. Wagner flüchtete nach Venedig Wagner 200+3Wikipedia+3Richard Wagner Verband Wien+3.

  • Mathilde blieb Zeit ihres Lebens auf Distanz – dennoch hielten Otto, Wagner und sie freundschaftlichen Kontakt Wikipedia+14Wikipedia+14Wagner 200+14.

🎼 Okkasionelle Überschneidungen in Tribschen

  • Cosima besuchte auch Mathilde, allerdings meistens ohne Wagner, etwa in Mariafeld, was einzelne Abende mit Zürcher Freunden mit einschloss.

  • Nietzsche war häufiger Gast in Tribschen – Cosima kam Ende April mit den beiden älteren Töchtern an, Wagner lebte sich dort allmählich ein Wikipedia+3Musenblätter+3RWV Bamberg+3.

✍️ Zusammenfassung

Person

Rolle / Beziehung zu Wagner in Luzern

Cosima von Bülow (Wagner)

Lebensgefährtin, spätere Ehefrau, Mutter der Kinder Eva/Siegfried, hielt Tagebücher

Mathilde Wesendonck

Frühere Muse in Zürich (Wesendonck-Lieder, Tristan), aber spätestens 1858 etwas außen vor

Im Kern: Tribschen war der Anfang von Cosimas neuen Lebensabschnitt mit Wagner – außerhalb von Skandal und Öffentlichkeit – während Mathildes Rolle sich auf die frühere Zürcher Phase in den 1850er Jahren beschränkt.

 

🧕 Beziehung Cosima – Mathilde Wesendonck: Freundschaft oder Rivalität?

✦ Distanzierte Höflichkeit

  • Cosima kannte Mathilde aus der Zürcher Zeit, als Wagner von den Wesendoncks gefördert wurde. Cosima war damals jedoch noch mit Hans von Bülow verheiratet.

  • Nach der Affäre mit Wagner (ca. 1857/58) blieb Mathilde eher auf Abstand – eine enge Freundschaft mit Cosima entwickelte sich nicht, aber es kam zu höflichen Kontakten.

  • Cosima urteilte später in ihren Tagebüchern etwas herablassend über Mathildes Rolle als Muse und sah ihre eigene Position als legitime Partnerin und Verwalterin von Wagners Werk.

  • Ein direkter Konflikt ist nicht dokumentiert, aber es gab keine echte Nähe oder Zusammenarbeit zwischen beiden Frauen.

🎼 Was komponierte Wagner in Tribschen (1866–1872)?

Tribschen war für Wagner eine ruhige und inspirierende Phase nach Jahren der Flucht und Skandale:

Werk

Entstehung bzw. Vollendung in Tribschen

Siegfried (2. Teil)

Weiterarbeit & Vollendung bis 1871

Götterdämmerung (Anfang)

Erste Entwürfe & Strukturierung

Siegfried-Idyll (1870)

Kammermusikstück als Geschenk an Cosima zum 25. Dez.

Meistersinger-Aufführungen

Organisation der Erstaufführung 1868 in München

➡️ Tribschen war also ein kreativer Rückzugsort, in dem Wagner wichtige Teile des „Ring des Nibelungen“ fertigstellte.

👑 War König Ludwig II. in Tribschen?

Nein – Ludwig II. war nie persönlich in Tribschen

  • Obwohl Ludwig II. Wagner den Lebensunterhalt dort finanzierte und auch die Miete für das Haus übernahm, war er niemals zu Besuch.

  • Grund: Die politische Lage in Bayern (v. a. nach 1866), die Kritik an seiner Unterstützung Wagners und Wagners Exilstatus.

  • Dennoch schickte Ludwig häufig Briefe und Geschenke nach Tribschen, z. B. eine goldene Taschenuhr, Bücher, Porträts – teilweise mit emotionalen Inhalten.

  • Die Beziehung war schwärmerisch, fast schwärmerisch-platonisch, mit ideeller Nähe – aber ohne persönliches Treffen in Luzern.

Fazit (kompakt):

Thema

Kurzinfo

Cosima – Mathilde

Distanziert-höflich, eher keine enge Beziehung, Cosima hielt Distanz

Wagners Werke in Tribschen

Siegfried, Götterdämmerung (Anfänge), Siegfried-Idyll

Besuch Ludwig II.

Nein, nie persönlich in Tribschen – nur Briefkontakt, viele Geschenke