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🎭 RIENZI, DER LETZTE DER TRIBUNEN – Überblick

📌 Basisdaten

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Information

Originaltitel

Rienzi, der Letzte der Tribunen

Komponist & Libretto

Richard Wagner (nach Edward Bulwer-Lyttons Roman)

Entstehung

1837–1840, Riga / Paris

Uraufführung

20. Oktober 1842, Hofoper Dresden

Sprache

Deutsch

Dauer (vollständig)

ca. 4,5–5 Stunden (gekürzt oft 2,5–3 h)

Stil

Grand Opéra im französischen Stil (à la Meyerbeer)

Historischer Stoff

Cola di Rienzi, Volkstribun im mittelalterlichen Rom (14. Jh.)

📖 Inhalt – Kurzfassung

Ein heroisch-tragisches Politdrama über Macht, Idealismus und Untergang:

 

 

🏛️ Akte I–V in Kürze:

  • Cola Rienzi erhebt sich als Redner gegen die korrupten römischen Adelsgeschlechter.

  • Er wird zum Tribun des Volkes gewählt, verspricht Gerechtigkeit und Frieden.

  • Doch seine Schwester Irene liebt Adrian, den Sohn eines Adligen – Konflikt!

  • Rienzi wird zwischen Volksgunst und Adelshass zerrieben.

  • Schließlich verliert er die Unterstützung des Volkes – das ihn als Tyrann betrachtet.

  • Die Oper endet mit Rienzis stolzem Tod im brennenden Kapitol, gemeinsam mit Irene.

Zentrale Themen: Politische Utopie, Volkswille, Ideale vs. Realität, Verfall der Macht

🎼 Musikalische Besonderheiten

  • Im Stil der französischen Grand Opéra:

    • Große Massenszenen mit Chor

    • Triumphmärsche, Hymnen, Balletteinlage (ursprünglich)

  • Kein durchkomponiertes Drama wie später, sondern Nummernoper mit Arien, Duetten, Ensembles

Besonderheiten & Bedeutung

Aspekt

Beschreibung

Durchbruchswerk

Wagner wurde durch Rienzi erstmals weithin bekannt

Stil

Stark von Meyerbeer und Spontini beeinflusst

Dramaturgie

Klare Fünfaktstruktur, politischer Held im Zentrum

Wagner distanzierte sich später

Er nannte das Werk ein „Jugendexzess“

Trotzdem:

Es zeigt bereits seine Faszination für Macht, Masse und Erlösungsideen

🎵 Musikalische Höhepunkte

Nummer

Beschreibung

Ouvertüre

Besonders beliebt im Konzert – dramatisch, feierlich

„Rienzis Gebet“ (Akt V)

„Allmächt’ger Vater, blick herab!“ – ergreifende Arie

Chor „Heil, Rienzi!“

Hymne an den Helden (ähnlich Tannhäuser-Chören)

Triumphmarsch (Akt II)

Massenszene mit Pauken und Fanfaren

Finalszene im Kapitol

Zusammenbruch und Untergang in musikalischer Apotheose

🧭 Fazit

„Rienzi“ ist ein monumentales Frühwerk, das zwischen politischem Pathos und musikalischem Glanz steht.
Es ist kein „typischer“ Wagner, aber ein Meilenstein auf dem Weg zum Musikdrama – und ein spannender Blick in Wagners Revolutionärsherz.