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Jeder zweite Gast wurde abgewiesen:

Chaos-Welterbe! Schloss Neuschwanstein überrannt

Hohes Besucheraufkommen. Gäste ohne zuvor gebuchte Tickets mussten am Schloss Neuschwanstein offenbar abgewiesen werden (Archivfoto)

 15.07.2025 – 06:06 Uhr

Hohenschwangau (Bayern) – Unser Schloss Neuschwanstein in Bayern ist endlich Unesco-Weltkulturerbe. Viele Besucher wollten das Märchenschloss hoch über dem Alpsee am ersten Wochenende nach der Auszeichnung sehen. Doch einige standen vor verschlossenen Toren. Es waren einfach zu viele Besucher, Neuschwanstein wurde offenbar buchstäblich überrannt!

Rund jeder zweite Gast hätte abgewiesen werden müssen, berichtet die tz. „Es ist Juli, Sonntag, tolles Wetter und wir sind Weltkulturerbe – klar ist heute jede Menge los!“, so wird die Sicherheitsdame am Schlosseingang von der Zeitung zitiert. Das Problem: Alle Besucher, die keine Online-Tickets gebucht hatten, hätten abgewiesen werden müssen.

Jährlich besuchen bis zu 1,7 Millionen das Märchenschloss Neuschwanstein

 

Schloss Neuschwanstein überrannt

BILD konnte die Bayerische Schlösserverwaltung am Montagabend dazu nicht mehr erreichen. Auf der Internetseite wird allerdings darauf hingewiesen, dass die Besichtigung von Schloss Neuschwanstein nur im Rahmen einer Führung möglich sei und Tickets online gekauft werden müssen. Es wird von einem „hohen Besucheraufkommen“ geschrieben, frühzeitiges Buchen sei ratsam. Restkarten seien je nach Verfügbarkeit und ausschließlich für denselben Tag erhältlich – das allerdings auch nur vor Ort im Ticket Center Hohenschwangau, nicht an den Toren des Schlosses.

„Sollten die Tickets bereits ausverkauft sein, ist eine Besichtigung des Schlosses an diesem Tag leider nicht möglich. Reservierungen sind grundsätzlich nicht möglich“, heißt es auf der Seite. Bitter für diejenigen, die nicht nur ihren Tagesplan ändern, sondern auch bereits den schönen, aber steilen Weg zum Märchenschloss hinter sich gebracht hatten und offenbar umdrehen mussten.

 

Märchenschlösser von König Ludwig II. sind Welterbe

Die Unesco hatte am Samstag neben Schloss Neuschwanstein auch die weiteren berühmten Märchenschlösser von Bayerns König Ludwig II. (1845–1886) zum Welterbe erklärt. Darunter die Schlösser Herrenchiemsee und Linderhof sowie das Königshaus am Berg Schachen. Der Freistaat Bayern arbeitete seit mehr als einem Vierteljahrhundert auf die Auszeichnung der Unesco hin. So wurden allein in das Schloss Neuschwanstein in den vergangenen Jahren rund 40 Millionen Euro für die Restaurierung investiert.

Das Märchenschloss ist eines der beliebtesten Touristenziele in Deutschland und wird täglich von bis zu 6000 Menschen besucht. Im Jahr sind es bis zu 1,7 Millionen Besucher.