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Lebendige Ausstellungen – Eskimos und Afrikaner in Szenen

🎪 „Völkerschauen“ & lebende Ausstellungen – in Deutschland ab ca. 1870

In vielen europäischen Städten gab es sogenannte „Völkerschauen“ oder „anthropologische Ausstellungen“ – etwa:

Jahr

Ort

Inhalt / Herkunft

Format

1874

Hamburg

„Samoaner“

In Tierpark, mit Tanz- und Alltagsinszenierung

1875

München

„Nubier“

Präsentiert im Rahmen des Circus Krone

1877

Berlin Zoologischer Garten

„Äthiopier“

mit Waffen, Tänzen, Zelten etc.

1880

München, Theresienwiese

„Eskimos & Kalmücken“

„Ethnografische Studiengruppe“ mit Kostümen und Werkzeugen

➡️ Diese Schauen wurden von Wissenschaft, Zirkus und kolonialen Interessen begleitet – und meist von weißem Publikum „staunend“ oder herablassend betrachtet.

👑 Hat Ludwig II. solche Schauen veranstaltet?

Nein – es gibt keine Belege, dass Ludwig II. selbst solche „Völkerschauen“ in Auftrag gab oder durchführte.

Was er inszenierte, waren:

  • szenische Tableaus auf Basis seiner Opernwelt (Tannhäuser, Lohengrin etc.)

  • orientalisierte Hofräume (z. B. Schachen) aus ästhetischer Faszination, nicht als Kolonialprojekt

  • Die „fremden Welten“, die er liebte, waren idealisiert – nicht real gezeigt

Fazit:

Thema

Ludwig II

Öffentliche Realität (zeitgleich)

Fotografie

Ja, aktiv genutzt

Bereits weit verbreitet

Operninszenierung

Ja, sehr intensiv inszeniert

Selten vergleichbar

„Völkerschauen“

Nein, keine Belege

Ab 1870 zunehmend verbreitet

Orientalismus / Exotik

Ja, als persönliche Traumwelt

Zeitgeist in Architektur & Kunst