Alberich ist eine Figur aus der germanischen und nordischen Sagenwelt sowie aus späteren literarischen und opernhaften Bearbeitungen.
Sein Name bedeutet ungefähr „Elben-Herrscher“ (albi = Elben/Alben, -ric = Herrscher/König).

  1. Alberich in der mittelalterlichen Sage

  • Nibelungensage

    In der mittelhochdeutschen Nibelungenlied-Tradition ist Alberich ein Zwergenkönig oder Schatzhüter.

    Er bewacht den Nibelungenhort – einen riesigen Schatz aus Gold und magischen Gegenständen – und besitzt oft übermenschliche Kräfte.

    Meist muss der Held (z. B. Siegfried) Alberich besiegen oder überlisten, um den Schatz zu erlangen.

  • Karl der Große-Epen

    In einigen altfranzösischen Epen (z. B. Chanson de Geste) tritt Alberich als Zwerg mit magischen Kräften auf, oft als Beschützer bestimmter Helden.

  1. Alberich in der nordischen Mythologie

Im engeren Sinne kommt der Name „Alberich“ in nordischen Quellen selten vor – dort heißt die Figur meist Andvari oder Eitri.
Die Eigenschaften sind aber ähnlich: ein unterirdisch lebender, listiger Zwerg, Herr über Schätze und Schmiedekunst.

  1. Alberich in Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“

  • Rolle in der Oper

    Wagner verbindet die Nibelungensage und die Edda neu: Alberich ist der Nibelung, der den Rheingold-Schatz raubt, den „Ring der Macht“ schmiedet und dadurch die zentrale Konfliktkette der Tetralogie auslöst.

    Er verzichtet auf die Liebe, um Macht zu erlangen – ein zentrales Motiv in Wagners Werk.

  • Charakterzüge

    Gierig, rachsüchtig, machthungrig – zugleich aber tragisch, weil er den Preis seiner Macht kennt.

  1. Symbolische Deutung

  • Archetyp: der Schatzhüter, Prüfstein für den Helden

  • Motive: Machtgier, Opfer für ein höheres Ziel, Verbindung zu Unterwelt und verborgenen Kräften

  • Namensbedeutung: „König der Elben/Alben“ weist auf seine Verbindung zu magischen, nichtmenschlichen Mächten.