Alberich ist eine Figur aus der germanischen und nordischen Sagenwelt sowie aus späteren literarischen und opernhaften Bearbeitungen.
Sein Name bedeutet ungefähr „Elben-Herrscher“ (albi = Elben/Alben, -ric = Herrscher/König).
-
Alberich in der mittelalterlichen Sage
-
Nibelungensage
In der mittelhochdeutschen Nibelungenlied-Tradition ist Alberich ein Zwergenkönig oder Schatzhüter.
Er bewacht den Nibelungenhort – einen riesigen Schatz aus Gold und magischen Gegenständen – und besitzt oft übermenschliche Kräfte.
Meist muss der Held (z. B. Siegfried) Alberich besiegen oder überlisten, um den Schatz zu erlangen.
-
Karl der Große-Epen
In einigen altfranzösischen Epen (z. B. Chanson de Geste) tritt Alberich als Zwerg mit magischen Kräften auf, oft als Beschützer bestimmter Helden.
-
Alberich in der nordischen Mythologie
Im engeren Sinne kommt der Name „Alberich“ in nordischen Quellen selten vor – dort heißt die Figur meist Andvari oder Eitri.
Die Eigenschaften sind aber ähnlich: ein unterirdisch lebender, listiger Zwerg, Herr über Schätze und Schmiedekunst.
-
Alberich in Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“
-
Rolle in der Oper
Wagner verbindet die Nibelungensage und die Edda neu: Alberich ist der Nibelung, der den Rheingold-Schatz raubt, den „Ring der Macht“ schmiedet und dadurch die zentrale Konfliktkette der Tetralogie auslöst.
Er verzichtet auf die Liebe, um Macht zu erlangen – ein zentrales Motiv in Wagners Werk.
-
Charakterzüge
Gierig, rachsüchtig, machthungrig – zugleich aber tragisch, weil er den Preis seiner Macht kennt.
-
Symbolische Deutung
-
Archetyp: der Schatzhüter, Prüfstein für den Helden
-
Motive: Machtgier, Opfer für ein höheres Ziel, Verbindung zu Unterwelt und verborgenen Kräften
-
Namensbedeutung: „König der Elben/Alben“ weist auf seine Verbindung zu magischen, nichtmenschlichen Mächten.