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Wer waren die Walküren?

 

Die Walküren (altnordisch: valkyrjur, „die die Gefallenen wählen“) sind mythische weibliche Gestalten der nordischen und germanischen Mythologie. Sie spielen eine zentrale Rolle in der altnordischen Dichtung, besonders in der Edda und in späteren Werken wie Wagners „Der Ring des Nibelungen“.

🛡️ Ursprung und Funktion

Die Walküren sind Dienerinnen Odins, des obersten Gottes in der nordischen Mythologie. Ihre wichtigsten Aufgaben:

  1. Wahl der Gefallenen:

    Auf dem Schlachtfeld entscheiden sie, wer stirbt und wer überlebt.

  2. Führung nach Walhall:

    Sie bringen die gefallenen Helden (Einherjer) nach Walhall, die Halle der Gefallenen, wo diese sich auf Ragnarök vorbereiten sollen.

  3. Dienen in Walhall:

    Dort bedienen sie die Helden bei Festen mit Met.

⚔️ Beschreibung & Eigenschaften

  • Oft als mächtige Kriegerinnen mit Rüstung, Speeren und auf fliegenden Pferden dargestellt.

  • Manche können über Wasser und Luft reiten.

  • Sie sind übernatürlich schön, aber auch furchterregend und unnahbar.

  • In manchen Sagen verlieben sie sich in Menschen, was oft tragisch endet.

🌟 Bekannte Walküren-Namen

Aus der Edda überliefert sind z. B.:

  • Brynhild (auch Brünnhilde): die bekannteste, Liebestragödie mit Siegfried

  • Sigrún, Hildr, Göndul, Skögul, Svava, Róta

🎭 In Literatur und Musik

  • Richard Wagner hat die Walküren stark geprägt – v. a. mit der Oper „Die Walküre“ (Teil des „Ring des Nibelungen“) und dem berühmten „Ritt der Walküren“.

  • In der nordischen Sage wie der Völsunga-Saga oder der Edda tauchen sie häufig auf.

  • Sie gelten auch als mythische Urbilder für kämpferische Frauenfiguren in der modernen Fantasy.

🧊 Symbolik

Die Walküren verkörpern:

  • Schicksal

  • Tod und Ehre im Kampf

  • Weibliche Macht zwischen Leben und Tod

  • Übergang zwischen Welt und Jenseits

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Brunhilde (altnordisch: Brynhildr, mittelhochdeutsch: Brünhilt) ist eine der bekanntesten Figuren der germanisch-nordischen Sagenwelt und spielt eine zentrale Rolle in Wagners Ring-Zyklus sowie in der Völsunga-Saga und dem Nibelungenlied.

🛡️ Ursprung und Name

  • Der Name bedeutet sinngemäß „die mit dem Harnisch kämpft“ (brynja = Harnisch + hildr = Kampf).

  • Sie wird je nach Quelle als Walküre, Königin oder übermenschliche Kriegerin dargestellt.

  • In der nordischen Tradition ist sie eine abtrünnige Walküre, die sich Odins Willen widersetzt.

📖 In der nordischen Sage (Völsunga-Saga)

  1. Walküre im Dienst Odins:

    Brünhilde widersetzt sich Odin, indem sie dem „falschen“ Krieger den Sieg gibt.

  2. Strafe Odins:

    Sie wird zur Strafe in einen tiefen Schlaf versetzt, umgeben von einem Feuerring auf einem Berg.

  3. Erweckung durch Sigurd (Siegfried):

    Der Held Sigurd (Siegfried) durchquert die Flammen, weckt sie und sie verlieben sich.

  4. Tragisches Ende:

    Durch Täuschung wird sie mit einem anderen verheiratet. Als sie die Wahrheit erfährt, begeht sie Selbstmord auf Sigurds Scheiterhaufen.

📜 In der deutschen Sage (Nibelungenlied)

  • Hier ist sie die Königin von Island.

  • Sie wird durch Kraftprobe und List (unsichtbarer Siegfried hilft Gunther) zur Frau Gunthers.

  • Nachdem sie die Täuschung erkennt, verrät sie Hagens Plan, Siegfried zu töten.

  • Später wird sie selbst von Kriemhild im Streit gedemütigt.

🎭 In Wagners „Ring des Nibelungen“

In der Oper „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ ist Brünnhilde eine zentrale Figur:

  1. Lieblingstochter Odins:

    Eine Walküre, die sich gegen seinen Befehl stellt.

  2. Strafe & Schlaf:

    Sie wird auf einem Berg mit Feuerring verbannt, aber von Siegfried gerettet.

  3. Liebestragödie:

    Sie wird durch einen Trank getäuscht, fühlt sich verraten.

  4. Götterdämmerung:

    Sie opfert sich am Ende, reitet in Siegfrieds Scheiterhaufen, um die Götterwelt zu reinigen → der Weltenbrand beginnt.

🎶 Ihr Abschiedsgesang „Brünnhildes Schlussgesang“ („Starke Scheite schichtet mir dort…“) zählt zu den ergreifendsten Opernszenen.

 

🧠 Symbolik und Bedeutung

Brunhilde verkörpert:

  • Treue & Stolz

  • Unbeugsamen weiblichen Willen

  • Tragische Liebe

  • Den Übergang von Götterherrschaft zu Menschenherrschaft (in Wagners Mythos)