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Hatte Wagner Hobbies, hatte er Freunde?

 Richard Wagner hatte durchaus Hobbys, Freundschaften – aber alles in einer sehr eigensinnigen, oft von seiner künstlerischen Mission durchdrungenen Weise.

🎭 Hobbys und Interessen von Richard Wagner

Bereich

Beschreibung

Literatur & Philosophie

Wagner war ein leidenschaftlicher Leser. Besonders beeinflussten ihn: Schopenhauer, Feuerbach, die griechische Tragödie, mittelalterliche Epen (wie das Nibelungenlied), sowie indische und buddhistische Texte.

Spaziergänge & Natur

Besonders in der Schweiz (Zürich, Tribschen) und später in Bayreuth ging er gern ausgedehnt spazieren – oft in Begleitung von Cosima oder Freunden.

Theater & Bühne

Seine „Freizeit“ verbrachte er meist mit Theaterbesuchen oder Bühnenproben. Auch das Umbauen von Räumen und Bühnenbildern faszinierte ihn.

Innenarchitektur & Mode

Wagner war detailversessen: Er hatte ein Faible für elegante Einrichtung, Stoffe, Farben und Kleidung. Seine Wohnräume (z. B. Wahnfried) gestaltete er selbst.

Tiere

Besonders Hunde liebte er sehr – seine Neufundländerin „Peps“ war über viele Jahre sein treuer Begleiter. Er sprach oft mit ihr.

🧑‍🤝‍🧑 Freundschaften & Bekannte

Name

Beziehung / Bedeutung

Franz Liszt

Schwiegervater, enger Vertrauter, Förderer seiner Musik.

Cosima Wagner

Zunächst Ehefrau von Hans von Bülow, später Wagners zweite Frau – sie war zentrale Lebensbegleiterin.

Hans von Bülow

Dirigent, zuerst Freund und Verehrer – später von Cosima „verlassen“. Blieb dennoch (erstaunlich!) loyal zu Wagners Musik.

Friedrich Nietzsche

Zunächst großer Verehrer – später erbitterter Gegner („Der Fall Wagner“). Die Freundschaft zerbrach an Wagners zunehmend konservativer Weltanschauung.

Ludwig II. von Bayern

Der „Märchenkönig“ war Wagners wichtigster Gönner. Sie verband ein komplexes Verhältnis aus Bewunderung, Spannungen, aber auch gegenseitiger Projektion.

Malwida von Meysenbug

Schriftstellerin, frühe Frauenrechtlerin – sie war eine intellektuelle Freundin, besonders in der Zürcher Zeit.

Mathilde Wesendonck

Wagner verliebte sich in sie (verheiratet) – sie inspirierte ihn zu den „Wesendonck-Liedern“ und „Tristan und Isolde“.

Karl Ritter

Jugendfreund und Mitstreiter in den Revolutionen von 1848 – späteres Zerwürfnis.

💬 Besonderheit

Wagners Freundschaften waren häufig von Intensität, Bewunderung und späterem Bruch geprägt. Er verlangte viel – künstlerisch wie menschlich – und konnte schwer mit Kritik umgehen. Oft waren seine Beziehungen eher „Jüngerschaften“ als ausgewogene Freundschaften.